Nun geht es los. Um unsere Gussform aus Gips zu erstellen habe ich mir den Soßenbecher einer größeren Imbisskette aufgehoben. Dieser ist genau richtig für unsere Pingröße. Diesen mit Gips füllen und zusammen mit Wasser zu einem dünnen Brei rühren.
Wenn der Gips etwas angezogen hat, wird der Gummi hineingelegt. Nach dem Aushärten wird dieser entfernt und dient zum Herstellen einer neuen Form bei Bedarf.
Nach dem Entfernen des Gummis sieht die Form so aus.
Zunächst hatte ich die Idee, die Pinnadel in die Mitte zu legen und den Zinn einfach darauf laufen zu lassen. Das funktioniert so nicht! Der Zinn bildet beim Schmelzen eine Kugel. Der Zinn läuft also nicht in die Ecken.
Die Lösung für dieses Problem ist, dass horizontale zerteilen der Form in zwei Hälften. So kann man das abgeschnittene Teil nach dem Einschneiden einer trichterförmigen Öffnung als Deckel benutzen. Beide Teile müssen sodann zusammengelegt werden um das Zinn in die Form laufen zu lassen.
Hierfür haben wir zunächst das Zinn in einem Metallbehälter geschmolzen. Mit einer Zange lässt dieser sich greifen und das Zinn kann in die Gipsform gegossen werden.
Wenn das Zinn an der Oberseite der Form angekommen ist, ist sie voll und kann zum erkalten noch wenigen Sekunden gehalten werden.
Dann ist das Öffnen der Form möglich. Wie hier zu sehen ist, haben wir die Pinnadel gleich mit in die Form gegeben und diese mit eingegossen. Die Position haben wir durch ein Loch im Deckel der Gipsform fixiert. So ist sie auch immer an der gleichen Stelle.
Mit einer Pinzette kann man das noch warme Metall zum auskühlen auf einen feuerfesten Untergrund legen.
Diesen Vorgang kann man sodann beliebig oft wiederholen. Die überschüssigen Zapfen vom Guss haben wir mit einer Zange abgeschnitten und gleich wieder mit eingeschmolzen. Durch den Guss und den Zapfen entstehen Kanten welche im Anschluss noch mit einer Feile entgratet werden müssen. Das ist jedoch nicht schwer und geht schnell von der Hand.
Das gewünschte Pin- Motiv haben wir in der Form des Gummis (Pinform) auf eine weiße Klebefolie gedruckt und ausgeschnitten. Diese lässt sich dann einfach auf den Metallpin kleben. Hier ist wirklich jedes Motiv denkbar und man ist super flexiebel. Wir haben eine Folie zum Bekleben benutzt, die mit dem Laserdrucker bedruckbar ist. Papier ist hierfür nicht geeignet, da es sich mit dem Epoxitharz vollsaugt und dunkel wird. Die Farben kommen dann nicht zur Geltung.
Diesen Vorgang wiederholen, bis alle Pins beklebt sind. Nach dem Aufbringen der ausgeschnittenen Aufkleber kann ein nochmaliges nachfeilen nötig sein.
Nun geht es an das Anrühren der glasklaren Epoxit- Harz- Masse. Diese wird im Verhältnis 2/1 gemischt. 2 Teile Harz, ein Teil Härter. Wir nehmen zum Dosieren zwei Spritzen. Hiermit lassen sich auch kleine Mengen gut abmessen und in die Schnapsbecher aus Plastik füllen, um sie dann zu verrühren. Dies sollte nicht zu heftig gemacht werden um Blasenbildung zu vermeiden. Sollten dennoch Blasen entstehen, kann es helfen, den Becher mehrmals auf den Tisch zu klopfen und etwas stehen zu lassen. Das Harz ist durchaus einige Zeit verwendbar bevor es anfängt auszuhärten.
Um die Nadeln unserer Pins haben wir den Basteldraht gebogen um eine Art Schaukel zu formen, welche dann auf die größeren Kunststoffbecher gelegt werden.
Nun kann der Pin mit Gießharz begossen werden. Dieser versiegelt den Druck und sorgt auch noch für einen Linseneffekt. Abgesehen davon, ist der ausgetrocknete Harz ein super stabiler Schutz gegen Beschädigungen. Der überschüssige Harz tropft in den Becher. So kann der Pin in aller Ruhe, mindestens 24 Stunden austrocknen. Nach dem Aushärten wird der Draht entfernt und überschüssige Harzkanten auf der Rückseite und an den Seiten abgefeilt.
Die Pins sind natürlich nicht in der Qualität wie maschinell gefertigte Pins. Dennoch sind wir sehr zufrieden mit dem von uns erreichten Ergebnis. Von der Haptik und dem Gewicht kann man diese Pins mit normalen Pins durchaus vergleichen. Einzig die Tatsache, dass der Aufdruck eben ein Druck ist und deshalb keine Tiefe erkennbar ist, macht einen echten Unterschied. Es gibt jedoch Metall Tags, die auch "nur" bedruckt sind und die haben auch keine Tiefe. Daher sind wir zufrieden und schätzen den Umstand, dass unsere Pins echte selbstgemachte Handarbeit und Kreativität repräsentieren. Das übrigens für deutlich weniger finanziellen Aufwand und jederzeit selbst reproduzierbar. Ich habe mir für jeden einzelnen Pin viel Mühe gegeben und kann behaupten, Unikate zu verschenken. Sie werden von uns nur persönlich und an wenige ausgewählte Geocacher vergeben.
Solltet ihr auch auf den Geschmack gekommen sein, denkt bitte unbedingt an eure Sicherheit. Durch heiße Metalle und den Umgang mit offenem Feuer können schwere Verbrennungen der Haut oder sogar Brände entstehen. Epoxitharz kann ebenfalls zu gesundheitlichen Schäden führen. Auch können aufsteigende Dämpfe bei dieser Arbeit gefährlich sein. Wie auch beim Geocachen gilt hier: "Jeder ist für sich selbst verantwortlich und sollte ohne entsprechende Fähigkeiten oder Erfahrung besser die Finger von solchen Basteleien lassen". Wir übernehmen ausdrücklich keine Haftung, für entstandene Schäden.
(Der folgende Abschnitt enthält Werbung)
Im Übrigen haben wir uns bei dieser Gelegenheit mal mit TB- Codes und einem eigenen Icon für unsere Pins beschäftigt. Um es gleich vorweg zu nehmen, wir haben noch keine Codes beantragt, weil wir auch hier erstmal die Kosten gescheut haben.
Codes und Icons sind Mittlerweile sehr einfach über die Groundspeakseite selbst zu bestellen wie mir Martina von der Cache-Corner freundlicherweise mitgeteilt hat.
Danke an dieser Stelle!
Einfach auf der Seite unter
-Spielen
-Trackables
-Mehrere Trackable Codes
Man muss aber mindestens 50 Codes kaufen. Ein Code kostet 1,50 $ und ein Icon 150 $
Auch muss man dort das Design hochladen. Wenn es genehmigt wird erhält man dann die Codes zum Downloaden.
(Laut Groundspeak dauert dies ca. zwei Tage)
Wenn man einen Code auf einen Pin machen möchte, muss auch "Track at geocaching.com" darauf stehen. Ohne diesen Text wird er nicht genehmigt.
Weitere Informationen zu diesem Thema und den Guidelines zu TB- Codes findet ihr hier.
Vielleicht habe ich irgendwann 300,-$ zuviel, dann werde ich mir diesen Spaß wohl gönnen. Zurzeit sind mir andere Dinge einfach wichtiger. Spaß hatten wir bei
diesem Projekt dennoch.
Happy Caching Die Blümchen
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Finkenpiraten (Sonntag, 27 Januar 2019 15:24)
Wirklich tolle Idee und vor allem ist somit jede Pin ein Unikat und es steckt noch mehr Persönlichkeit drin.
Wie man erkennen kann, sind diese Pins allerdings sehr zeitaufwenig und arbeitsintensiv.
Ich hoffe, dass man dies Wertschätzen wird.
Was die Codes angeht, so haben die wenigsten Pins einen TB Code, da hierdurch doch nochmal recht viele Kosten pro Pin entstehen.
Mit den Pins werdet ihr anderen auf jeden Fall sehr viel Freude machen.