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Hand Made True Metal PIN DIY

Schon vor geraumer Zeit hatte ich mir überlegt, dass es doch schön wäre, wenn wir unsere eigenen Pins hätten. Doch wie ist dies zu bewerkstelligen, ohne viel Geld auszugeben?
Plastikpins wirken auf mich irgendwie billig und kommen daher nicht infrage. Es sollen Metallpins sein.
Normalerweise benötigt man einen Shop, der die nötigen Zeichnungen Produktions-gerecht erstellt. Es muss ein Prägestempel oder eine Form hergestellt werden und schließlich muss das ganze auch noch meist in Fernost, produziert werden. Hinzu kommen Kosten für Versand und Bearbeitung. Das ist mit kleinen Mengen unter 100 Stück kaum lohnend. Auch wenn man davon ausgeht, das je Pin ein Preis von 2,- / 3,- Euro anfallen würde sind dies schon erhebliche Kosten, die wir uns zumindest erst mal sparen wollen. Außerdem ist es nach einer Bestellung schwierig, kleinere Mengen mal eben nachzubestellen. Da hilft nur, selbst ans Werk und einfach mal ausprobieren. Zunächst muss man aber mal überlegen, was man hierfür braucht.
Material zur Herstellung von Pins
Das Material
Wir haben uns zu einem Pin aus bleifreiem Lötzinn entschieden. Dieses Material hat einen nicht all zu hohen Schmelzpunkt und härtet gut und schnell aus. Außerdem lässt es sich leicht verarbeiten und ist für uns Händelbar. Lötzinn ist in jedem Baumarkt erhältlich. Nachteil: Lötzinn ist relativ teuer.
Einen Gaslötkolben haben wir sowieso, von daher ist das schmelzen kein Problem. Feuerzeug und Gas zum Nachfüllen hatten wir auch noch, also Haken dran. Bestellen mussten wir Gips, um die Form zu bauen, Epoxit-Gießharz um die fertigen Pins zu überziehen, ein paar große und kleine Plastikbecher zum Anrühren und Abtropfen lassen, ein großes Streichholz zum umrühren etwas Basteldraht, um die Pins zum Trocknen aufzuhängen und natürlich die Form des Pins, diese besteht aus einer kleinen Gummischeibe, welche wir passend (in die gewünschte Pinform) zugeschnitten haben. Zum Schluss noch die Pinnadeln mit den Klemmhaltern, diese kosten nicht viel und können in kleinen Mengen gekauft werden.
Gips, Form und Material zur herstellung des Gipsabdruck
Vorbereitung der Gipsform

Nun geht es los. Um unsere Gussform aus Gips zu erstellen habe ich mir den Soßenbecher einer größeren Imbisskette aufgehoben. Dieser ist genau richtig für unsere Pingröße. Diesen mit Gips füllen und zusammen mit Wasser zu einem dünnen Brei rühren. 

herstellen des Abdruck
Der Abdruck

Wenn der Gips etwas angezogen hat, wird der Gummi hineingelegt. Nach dem Aushärten wird dieser entfernt und dient zum Herstellen einer neuen Form bei Bedarf.

Abdruck ohne Form
Abdruck ohne Form

Nach dem Entfernen des Gummis sieht die Form so aus.

Einsetzen der Pin Nadel
Einsetzen der Pin Nadel

Zunächst hatte ich die Idee, die Pinnadel in die Mitte zu legen und den Zinn einfach darauf laufen zu lassen. Das funktioniert so nicht! Der Zinn bildet beim Schmelzen eine Kugel. Der Zinn läuft also nicht in die Ecken. 

Teilen der Gipsform
Teilen der Gipsform

Die Lösung für dieses Problem ist, dass horizontale zerteilen der Form in zwei Hälften. So kann man das abgeschnittene Teil nach dem Einschneiden einer trichterförmigen Öffnung als Deckel benutzen. Beide Teile müssen sodann zusammengelegt werden um das Zinn in die Form laufen zu lassen.

Zinn schmelzen
Zinn schmelzen

Hierfür haben wir zunächst das Zinn in einem Metallbehälter geschmolzen. Mit einer Zange lässt dieser sich greifen und das Zinn kann in die Gipsform gegossen werden.

Der Guss
Der Guss

Wenn das Zinn an der Oberseite der Form angekommen ist, ist sie voll und kann zum erkalten noch wenigen Sekunden gehalten werden.

Zinnguss in Form
Zinnguss in Form

Dann ist das Öffnen der Form möglich. Wie hier zu sehen ist, haben wir die Pinnadel gleich mit in die Form gegeben und diese mit eingegossen. Die Position haben wir durch ein Loch im Deckel der Gipsform fixiert. So ist sie auch immer an der gleichen Stelle.

Herausholen des Werkstückes
Herausholen des Werkstückes

Mit einer Pinzette kann man das noch warme Metall zum auskühlen auf einen feuerfesten Untergrund legen.

Die Pin Rohlinge
Die Pin Rohlinge

Diesen Vorgang kann man sodann beliebig oft wiederholen. Die überschüssigen Zapfen vom Guss haben wir mit einer Zange abgeschnitten und gleich wieder mit eingeschmolzen. Durch den Guss und den Zapfen entstehen Kanten welche im Anschluss noch mit einer Feile entgratet werden müssen. Das ist jedoch nicht schwer und geht schnell von der Hand.

Anbringen der Aufkleber
Anbringen der Aufkleber

Das gewünschte Pin- Motiv haben wir in der Form des Gummis (Pinform) auf eine weiße Klebefolie gedruckt und ausgeschnitten. Diese lässt sich dann einfach auf den Metallpin kleben. Hier ist wirklich jedes Motiv denkbar und man ist super flexiebel. Wir haben eine Folie zum Bekleben benutzt, die mit dem Laserdrucker bedruckbar ist. Papier ist hierfür nicht geeignet, da es sich mit dem Epoxitharz vollsaugt und dunkel wird. Die Farben kommen dann nicht zur Geltung.

Die Pins fertig zur Versiegelung
Die Pins fertig zur Versiegelung

Diesen Vorgang wiederholen, bis alle Pins beklebt sind. Nach dem Aufbringen der ausgeschnittenen Aufkleber kann ein nochmaliges nachfeilen nötig sein.

Vorbereitung des Epoxitharz für die Versiegelung
Vorbereitung des Epoxitharz

Nun geht es an das Anrühren der glasklaren Epoxit- Harz- Masse. Diese wird im Verhältnis 2/1 gemischt. 2 Teile Harz, ein Teil Härter. Wir nehmen zum Dosieren zwei Spritzen. Hiermit lassen sich auch kleine Mengen gut abmessen und in die Schnapsbecher aus Plastik füllen, um sie dann zu verrühren. Dies sollte nicht zu heftig gemacht werden um Blasenbildung zu vermeiden. Sollten dennoch Blasen entstehen, kann es helfen, den Becher mehrmals auf den Tisch zu klopfen und etwas stehen zu lassen. Das Harz ist durchaus einige Zeit verwendbar bevor es anfängt auszuhärten.

Pin zum Versiegeln vorbereiten, anbringen eines Draht zum halten
Pin zum Versiegeln vorbereiten

Um die Nadeln unserer Pins haben wir den Basteldraht gebogen um eine Art Schaukel zu formen, welche dann auf die größeren Kunststoffbecher gelegt werden.

Pin fertig zum Versiegeln auf einen Becher gelegt
Pin fertig zum Versiegeln

Nun kann der Pin mit Gießharz begossen werden. Dieser versiegelt den Druck und sorgt auch noch für einen Linseneffekt. Abgesehen davon, ist der ausgetrocknete Harz ein super stabiler Schutz gegen Beschädigungen. Der überschüssige Harz tropft in den Becher. So kann der Pin in aller Ruhe, mindestens 24 Stunden austrocknen. Nach dem Aushärten wird der Draht entfernt und überschüssige Harzkanten auf der Rückseite und an den Seiten abgefeilt.

Die Pins sind natürlich nicht in der Qualität wie maschinell gefertigte Pins. Dennoch sind wir sehr zufrieden mit dem von uns erreichten Ergebnis. Von der Haptik und dem Gewicht kann man diese Pins mit normalen Pins durchaus vergleichen. Einzig die Tatsache, dass der Aufdruck eben ein Druck ist und deshalb keine Tiefe erkennbar ist, macht einen echten Unterschied. Es gibt jedoch Metall Tags, die auch "nur" bedruckt sind und die haben auch keine Tiefe. Daher sind wir zufrieden und schätzen den Umstand, dass unsere Pins echte selbstgemachte Handarbeit und Kreativität repräsentieren. Das übrigens für deutlich weniger finanziellen Aufwand und jederzeit selbst reproduzierbar. Ich habe mir für jeden einzelnen Pin viel Mühe gegeben und kann behaupten, Unikate zu verschenken. Sie werden von uns nur persönlich und an wenige ausgewählte Geocacher vergeben.


Solltet ihr auch auf den Geschmack gekommen sein, denkt bitte unbedingt an eure Sicherheit. Durch heiße Metalle und den Umgang mit offenem Feuer können schwere Verbrennungen der Haut oder sogar Brände entstehen. Epoxitharz kann ebenfalls zu gesundheitlichen Schäden führen. Auch können aufsteigende Dämpfe bei dieser Arbeit gefährlich sein. Wie auch beim Geocachen gilt hier: "Jeder ist für sich selbst verantwortlich und sollte ohne entsprechende Fähigkeiten oder Erfahrung besser die Finger von solchen Basteleien lassen". Wir übernehmen ausdrücklich keine Haftung, für entstandene Schäden.

(Der folgende Abschnitt enthält Werbung)

 

Im Übrigen haben wir uns bei dieser Gelegenheit mal mit TB- Codes und einem eigenen Icon für unsere Pins beschäftigt. Um es gleich vorweg zu nehmen, wir haben noch keine Codes beantragt, weil wir auch hier erstmal die Kosten gescheut haben.

 

Codes und Icons sind Mittlerweile sehr einfach über die Groundspeakseite selbst zu bestellen wie mir Martina von der Cache-Corner freundlicherweise mitgeteilt hat. Danke an dieser Stelle!

 

Einfach auf der Seite unter

-Spielen

-Trackables

-Mehrere Trackable Codes

 

Man muss aber mindestens 50 Codes kaufen. Ein Code kostet 1,50 $ und ein Icon 150 $

Auch muss man dort das Design hochladen. Wenn es genehmigt wird erhält man dann die Codes zum Downloaden.

(Laut Groundspeak dauert dies ca. zwei Tage)

 

Wenn man einen Code auf einen Pin machen möchte, muss auch "Track at geocaching.com" darauf stehen. Ohne diesen Text wird er nicht genehmigt.

 

Weitere Informationen zu diesem Thema und den Guidelines zu TB- Codes findet ihr hier.

 

Vielleicht habe ich irgendwann 300,-$ zuviel, dann werde ich mir diesen Spaß wohl gönnen. Zurzeit sind mir andere Dinge einfach wichtiger. Spaß hatten wir bei diesem Projekt dennoch.

 

Happy Caching Die Blümchen

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Kommentare: 1
  • #1

    Finkenpiraten (Sonntag, 27 Januar 2019 15:24)

    Wirklich tolle Idee und vor allem ist somit jede Pin ein Unikat und es steckt noch mehr Persönlichkeit drin.
    Wie man erkennen kann, sind diese Pins allerdings sehr zeitaufwenig und arbeitsintensiv.
    Ich hoffe, dass man dies Wertschätzen wird.
    Was die Codes angeht, so haben die wenigsten Pins einen TB Code, da hierdurch doch nochmal recht viele Kosten pro Pin entstehen.

    Mit den Pins werdet ihr anderen auf jeden Fall sehr viel Freude machen.