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Der Gegenpol

Die letzten Tage waren geprägt von vielen Reaktionen auf die Frage, brauchen wir mehr Qualität beim Geocachen. Es gibt hierzu genau wie bei allen anderen Themen so viele Meinungen wie Leute, die darüber reden. Interessant ist dabei, wie dieses Thema diskutiert wird.

Festhalten möchten wir an dieser Stelle, dass Qualität Ansichtssache ist und gerade beim Geocachen nicht einzig an einer Dose alleine festgemacht werden kann. Viele Dinge sind für Geocacher mindestens genauso wichtig wie die Dose selbst. Da sind z.B. die Landschaft und die Natur, die Gruppe mit der man unterwegs ist oder der Weg als solcher. Auch der pure Punkt gehört wohl dazu. Für viele aber auch, das Erlebnis, einer Geschichte zu folgen, einige kleine Aufgaben zu erfüllen und dabei zusätzlichen Spaß zu haben. Vielleicht auch mit der ganzen Familie.

Über die Anzahl derer, die auch hier wieder ihre Bedürfnisse nicht eindeutig beschrieben sehen, mache ich mir bewusst keine Gedanken. Manchmal ist Wortklauberei oder das herummäkeln an Formulierungen, wenn der Inhalt einer Aussage wohl klar ist, nicht wirklich zielführend...

Letztlich ist die gefundene Dose am Ende, mit einem Logbuch, in das man sich einträgt, der minimalistische Anspruch an das Geocachen, von verschiedenen Varianten wie EC und Virtual mal abgesehen. Das dürfte wohl bei allen Spielern dieses Spieles Zustimmung finden.

Doch hat sich das Hobby wie alles im Leben weiter entwickelt und auch gewandelt. Als das Geocaching erfunden wurde, war eine Dose mit Bohnen das Ziel. Damals hätte niemand geglaubt, dass irgendwann jemand ein ganzes Haus zu einem Geocache machen würde.
Viele Geocacher von heute wollen diese Ausnahmeerlebnisse genauso wie Dosen in wundervollen Landschaften, die einmalige Fotomotive bieten. Sowohl die tollen Natureindrücke wie auch die HQ- Dosen sind auf ihre Weise Ausnahmen. Beide legen den Schwerpunkt in eine andere Richtung und es ist schwer, Äpfel mit Birnen zu vergleichen, es ist schlicht Geschmackssache.

Den Anstoß an unseren Wunsch nach mehr Qualität haben auch nicht diese extremen Ausnahmen gegeben. Vielmehr sind es die alltäglichen Dosen dazwischen, die in Masse vor unseren Haustüren liegen, sie haben unsere Aufmerksamkeit erregt.
Die Dose für zwischendurch, wie sie in vielen kurz Listings beschrieben wird. Oder der schnelle Punkt, der als hundertster Micro an einem Baum hängt und vor sich hin schimmelt. Diese Dosen ohne an einen schönen Ort zu führen, haben einzig die Aufgabe für einen Punkt zu sorgen. Einen Punkt um damit Statistiken zu bedienen, einen Punkt um Punkte zu generieren, die dann in Favos umgewandelt werden, um wiederum andere Caches damit auszuzeichnen. Vielleicht ist dieses Punktesystem des Übels Wurzel? Zumeist existieren diese Dosen nicht mal besonders langfristig, sie werden oft schlecht gewartet, werden fast ausschließlich ohne Erlaubnis oder wenigstens einer mündlichen Absprache gelegt und sind in den allermeisten Fällen auch genau die Dosen, die zu Problemen mit Muggels führen, weil sie in großer Zahl auffallen und/oder dessen Besucher.

Qualität so wie wir dafür kämpfen, ist so viel mehr als eine nette Dose. Sicherlich gibt es für alles Liebhaber und Gegner, aber es gibt eben viel zu viele "Drecksdosen" in mehrerlei Hinsicht und diese etwas besser zu gestalten ist wirklich nicht aufwendig. Warum ist es so aus der Mode gekommen sich für etwas ein wenig Mühe zu geben? Eine HQ-Dose muss hierbei bei weitem nicht das Ziel sein. Wir werden mit unserem bestreben sicherlich nicht alle Geocacher erreichen und schon gar nicht beeinflussen können, das ist es auch nicht, was wir erreichen wollen.

Wer gerne drei Stunden seiner knappen Freizeit damit verbringt, in einem Industriegebiet oder unscheinbaren Feldwegen ohne besondere Aussicht, an Schildern und Mülltonnen, alle paar Meter nach nassen Fotodosen und verschimmelten Logzetteln zu suchen, dem sei es gegönnt. Lasst Euch nicht stören und genießt es. Wir können uns da besseres vorstellen. Zum Beispiel eine nasse, alte Tupperdose an der Burg Eltz, Medieval View GC26C. Da haben wir uns auch nicht über die Dose geärgert, sondern die Gegend genossen und mit einer tollen Gruppe von Geocachern Spaß gehabt.

Wenn wir auch nur einige wenige, zu mehr "Qualität" anstiften können und es dadurch weniger Dosen gibt, die uns in unserer Freizeit nicht Wert sind, gefunden zu werden und für einige das Hobby uninteressanter machen, haben wir schon viel erreicht.

Unsere Art dieses Spiel zu spielen und unsere Ansichten, sind für niemanden auch nur im Ansatz verpflichtend oder müssen in irgend einer Weise unterstützt werden. Man kann sie auch einfach ignorieren wenn man will. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass es einige Cacher gibt, die es genauso sehen wie wir.

In diesem Sinne Happy Caching Die Blümchen

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