Wie passt unser Hobby Geocaching in den Alltag und was ist der Reiz daran?
Wir möchten diese Frage einmal in einer Reihe von Beiträgen aus unserer Sicht beleuchten.
Der eine pflegt sein Hobby mehr, der andere weniger. Oft ist die Zeit ein ausschlaggebendes Kriterium, wann welche Freizeitbeschäftigung infrage kommt und wann nicht. Es ist oftmals schwer, mal
eben zwischendurch einen Tennisplatz, ein Dōjō, einen Golfplatz oder sonnst eine Sportstätte bzw. eine Gelegenheit
zum Ausüben eines Hobbys zu finden. Gerade auch während kurzer Pausen auf der Arbeit sieht es nicht unbedingt toll aus wenn man einen Billardsalon oder
eine Dartkneipe besucht, um etwas für Belustigung zu sorgen oder gar Langeweile zu vertreiben und in einer fremden Stadt wird dies gleich nochmal
schwieriger, zumindest mit Freizeitbeschäftigungen, die nicht in Kneipen stattfinden und so auch mal zwischendrin erreichbar wären.
Warum also nicht Geocachen? Ich kann es überall spielen. Ich kann es kurz mal zwischendurch oder den ganzen Tag betreiben und ich lerne fremde Städte auf
besondere Weise kennen, wenn ich gerade dort bin. Nun werden sich viele alte Hasen im Hobby fragen, warum erzählt der das? Das ist doch nichts Neues...
Ganz einfach, es kommen immer neue Menschen auf die Idee ein Hobby zu betreiben, bei dem genau diese Vorzüge gegeben sind. Ein Ausgleich zum Alltag, der jederzeit und an jedem Ort verfügbar ist,
solange nur irgend eine Dose in der Nähe herum liegt. Nur ist es auch bei diesen Menschen wie mit jedem neuen Spielzeug, es ist erst unheimlich interessant, wird mit der Zeit zur Normalität und
irgendwann einfach eher uninteressanter. Diese Entwicklung lässt sich auch bei vielen "Alten Hasen" beobachten,
dieser Zustand kann schneller oder eben langsamer eintreten. Viele Gründe können hierfür ursächlich sein. Es ist für neue Cacher z. B. nicht ratsam,
ihre Homezone mit aller Macht, in kürzester Zeit, ekstatisch und auf der Jagd nach Punkten leerzufegen, sondern das Ganze etwas ruhiger, vielleicht auch bedächtiger und somit auch nachhaltiger
anzugehen um länger davon profitieren zu können. Oder man ist weit weg von der Homezone und kann dort mehr oder weniger von neuen Dosen profitieren. Diese und ähnliche Erfahrungen können die
"Alten Hasen" den neuen Cachern mit auf den Weg geben. Leider beobachten wir
sehr häufig, dass Neucacher zwar in der Community durch Logs oder Unsicherheiten auffallen aber dies eher belächelt wird, statt vielleicht wohlwollend oder
gar helfend zu unterstützen. Wir wollen unsere Eindrücke nun mal hier, mit einigen Geschichten zum Besten geben und dies ist eine davon. Vielleicht findet sich auch jemand in solch einer
Geschichte wieder und kann in den Kommentaren auch von seinen Erfahrungen berichten.
Cachen auf Dienstreise...
Nun bin auch ich dieser Tage mal wieder beruflich, in einer für mich fremden Stadt unterwegs gewesen und mit der Freizeit war es mal wieder so eine Sache.
Meist läuft es immer auf die gleiche Weise ab. Zunächst die Anreise und das Aufsuchen des gebuchten Hotels am Abend. Ich bin dann von der langen Fahrt einfach zu geschafft, um anschließend noch
großartige Unternehmungen zu starten. Hinzu kommt noch, dass man sich auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereiten muss und etwas essen, will man schließlich auch noch. Also reicht die Zeit gerade
so, um die Gegend mal auf der Karte zu betrachten und nach einigen Dosen Ausschau zu halten. Da freut sich das Cacherherz, wenn in der Nähe ein
vielversprechendes Döschen lauert. Meist finden sich jedoch überwiegend Mysteris, zu dessen Lösung mir an solch einem Abend einfach die Lust fehlt. Also fasst man den nächsten Tradi oder Multi ins Auge, den man sich für den kommenden Nachmittag oder Abend vornehmen möchte. Also falls man überhaupt dazu kommt einen Cache zu suchen. So auch bei
mir in diesem Falle in Bielefeld. An alle Verschwörungstheoretiker wende ich mich mit der Aussage: "Bielefeld gibt es im übrigen doch!" jedenfalls
augenscheinlich.
Die Ausbeute dieser Dienstreise war aus Geocachersicht, jedoch wie so oft in solch einem Fall, eher mager. Man ist ja nicht zum Spaß da. Ein Tradi und ein Multi sollte es sein. Letzteren konnte ich jedenfalls auch nur mit einem DNF beenden und somit nicht als Fund
verbuchen. Vielleicht war es einfach zu dunkel an diesem Abend um die Dose zu finden oder ich hatte mich bei den gesammelten Werten vertan. Es ist natürlich auch möglich, dass die Dose, welche
schon einige Zeit nicht gefunden wurde, einfach nicht mehr dort lag, wo sie sein sollte. Ja auch dies gehört einfach dazu und ist für mich nicht schlimm oder führt auch nicht zu Psychosen, weil
mir nun ein Pünktchen fehlt, obwohl ich doch dort gewesen bin. Ich konnte schließlich auch ohne diesen Fund etwas Zeit an der frischen Luft verbringen und anschließend in der Bielefelder Altstadt
noch etwas essen gehen. Die Aufgaben dieses Multis führten mich aber auch so an Orte oder zeigten mir Details der Stadt, die mir sonst wahrscheinlich nicht aufgefallen wären. Eventuell andere
Tradis oder Multis waren entweder nicht auf meinem Weg, zu weit entfernt oder der geschätzte Zeitaufwand überschritt meine Planungen. Es war jedenfalls ein
kurzer aber durchaus entspannter Feierabend, bevor es wieder ins Hotel ging. Der folgende Tag ist nach einem Frühstück und der Arbeit durch das Ziel der schnellen Heimreise geprägt, weil ich so
zügig wie möglich zu meinen lieben nach Hause möchte und somit das Cachen in den Hintergrund tritt. Aber genau das ist eben der große Vorteil am Cachen, es passt sich so zwischendrin ein und ist somit ein ständiger Begleiter für mich. Da bin ich auch nicht traurig, wenn es eben mal nicht so klappt. Immerhin kann
ich mit diesem Hobby immer dann meine freie Zeit füllen, wenn es gerade in meine Planung passt.
In diesem Sinne, Happy Caching.
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das Leff (Sonntag, 18 Februar 2018 09:59)
Ich selber brauche kein Geocaching im Alltag. Es ist zwar ein Hobby von mir, aber mittlerweile mehr eine Randerscheinung. Wenn etwas Besonderes auf dem Plan steht, wird auch schon mal eine längere Fahrt dafür eingeplant. Da sind mir dann irgendwelche Dosen rechts und links des Weges egal.
Außer GC habe ich noch zahlreiche andere Interessen, wie z.B. Motorrad fahren. Wenn ich das mache, blende ich andere Unternehmungen aus und konzentriere mich aufs fahren, andersrum genauso.
Für manche Cacher ist GC ja sowas wie ein Lebensstil, alles dreht sich nur noch darum. Jede freie Minute dreht sich nur noch ums Dosensuchen. Solche Leute tum mir irgendwie leid. Ein Hobby zu exessiv zu betreiben verwischt die eigene Wahrnehmung, so wie es jüngst in einer regionalen FB-Gruppe aus meiner Gegend deutlich wurde. Für ein Hobby sollte man sich Zeit nehmen und nicht zu jeder freien Minute danach hetzen. Es gibt so viele schöne andere Sachen außer GC.