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Wer kennt sie nicht, gammelige und verschimmelte Logbücher in nassen Dosen.
Sobald man versucht diese aus ihrer Behausung zu ziehen, hat man einen nassen und meist zerfetzten Lappen Papier in der Hand den es nicht zu beschriften lohnt. Oft ist dies eine ziemlich eklige
Aktion, je nach Fermentierungsgrad.
Viele Geocacher beschweren sich über diese schlecht gewarteten und unhübschen Geocaches. Das ist ja auch häufig so und
wenn man mal ehrlich ist, verwundert das auch kaum. Wir reden schließlich über Dosen die mal mehr, mal weniger dicht sind und überwiegend im Freien liegen. Sie sind oft völlig ungeschützt und der
Feuchtigkeit ausgesetzt. Für das Papierlogbuch als zentrales Ziel sind diese Bedingungen aber eher ungünstig, Schimmel und völlig durchnässtes Papier ist die Folge. Was aber tun? Zunächst
empfehlen wir mal das offensichtliche, nämlich wasserdichte Dosen. Hiermit lassen sich Logbücher gut und einigermaßen haltbar verstauen. Was, aber wenn Cacher diese dichten Dose im Regen besuchen, dann wird das normale Papier doch auch schnell mal nass? Stimmt!
Deshalb stehen Owner, denen ihre Dosen nicht völlig egal sind nach einem Hinweis auf feuchte Logbücher an ihren Dosen und tauschen sie aus. Bei dieser Gelegenheit hier noch ein Tipp am Rande.
Fotodöschen sind nicht wasserdicht! Auch dann nicht, wenn man sie zusätzlich in Maxi Ü-Eier steckt. Verwendet, wenn möglich wirklich wasserdichte Dosen und wenn ihr euch nicht sicher seid, legt
in die Dose eurer Wahl ein Papiertaschentuch und verschließt sie. Anschließend taucht sie eine Minute unter Wasser und ihr wisst, ob sie dicht ist oder nicht.
Es muss aber doch auch anders gehen, um weniger dichte Behausungen dennoch nutzbar zu machen und so machten wir uns auf die Suche nach einer anderen Möglichkeit die Logbücher haltbarer aber
genauso funktional zu gestalten. Nach einiger Suche haben wir sie gefunden.
Des Rätsels Lösung scheint Schwimmpapier zu sein!
Erhältlich ist es in verschiedenen Bastelshops oder im Netz.
Dieses Papier hält zwar auch nicht ewig aber es ist gegen Feuchtigkeit oder sogar Nässe deutlich widerstandsfähiger und gammelt längst nicht so schnell. Ganz im Gegenteil, es eröffnet völlig neue
Perspektiven bei der Wahl eines Versteckes und es ist auch keine Plastikfolie, sondern hat die Chance auf ein zeitnahes Verrotten nach der Entsorgung.
Was aber taugt das Papier beim Geocaching?
Zunächst haben wir das Papier mal mit unterschiedlichen Medien beschriftet um zu sehen, wie gut es für Geocacher beim Loggen geeignet ist und uns war wichtig, dass es nicht nur mit einem
Wasserbeständigen Folienstift, sondern auch mit herkömmlichen Schreibgeräten zu guten Ergebnissen führt.
Also benutzten wir zunächst unseren Stempel und stellten fest, dass dies zunächst mal möglich ist, die Farbe jedoch erst trocknen muss, um nicht gleich wieder zu verschmieren.
Dann einen Tintenschreiber, einen herkömmlichen Kugelschreiber, einen Bleistift und einen permanent Marker jeweils mit gutem Ergebnis.
So weit, so gut.
Aber wie verhält sich dieses Schwimmpapier denn nun bei Kontakt mit Feuchtigkeit? Das haben wir direkt mal unter fließendem Wasser getestet.
Hierbei ist direkt aufgefallen, dass der Stempel eher schlechter darauf hält als alle anderen Beschriftungsmöglichkeiten. Wenn man über ihn drüber reibt, ist es sogar möglich ihn etwas abzuwaschen. Trotzdem sind wir recht begeistert von diesem ersten Eindruck.
Das Papier wellt sich zunächst etwas aber es durchnässt eben nicht und Wassertropfen lassen sich auch wieder abschütteln. Kleine Wasserperlen bleiben darauf zurück und können abgewischt werden
ohne das hierbei etwas verschmiert mal abgesehen vom Stempel.
Das Schwimmpapier ist also mal deutlich haltbarer als herkömmliches Papier und es leistet Wasser guten Widerstand bei fast gleicher Funktionalität was die Beschriftung angeht.
Nun versuchten wir die Blätter mit einem Laserdrucker und einer Logbuch Vorlage zu beschriften und stellten fest, dass auch dies möglich ist. Zwar kommt es hierbei zu kleineren Qualitätsverlusten
und auch das Format 20 cm x 20 cm ist hierfür nicht ganz optimal, DIN A4 wäre besser aber das war in Anbetracht des Ergebnisses in unseren Augen verschmerzbar. Wir könnten uns Vorstellen, dass
Tintenstrahldrucker eher nicht zu wünschenswerten Ergebnissen führen, da auch der Stempel hier Schwächen offenbarte.
Der Preis ist gegenüber normalen Papier etwas teurer, um genau zu sein, kostet dieses Papier fast 30 Cent je Blatt und so muss es dann wohl für ganz besondere Projekte herhalten. Es geht aber
noch teurer, mit 45 Cent je Blatt gibt es bedruckbare "Folien" einer Firma, welche vor einiger Zeit mit Scannern,
welche Zahlen verfälscht gescannt hatten produziert wird.
Als weitere Alternative haben wir ein wasserfestes PETling- Logbuch eines Geocachinghändlers, welches aus
Kunststoffpapier und deutlich kleiner, dabei jedoch mit 290 Eintragungen versehen werden kann, für 60 Cent je Buch gefunden. Da ist man mit dem von uns gezeigten Schwimmpapier ähnlich
preisintensiv unterwegs, hierbei jedoch deutlich flexibler in der Größe und den Gestaltungsmöglichkeiten.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit und unserer Abneigung gegenüber Kunststoffen, welche nicht zeitnah verrotten, haben wir auf einen Test mit Materialien wie Folien und Logbüchern aus ähnlichem
Material verzichtet.
Jeden Standardtradi mit hoher Besuchsfrequenz würde ich mit solchem Papier dennoch nicht unbedingt bestücken, das geht dann je nach Größe des Logstreifens und Häufigkeit der Logs, auf Dauer ganz schön ins Geld. Aber solche mit seltenerer Besuchsfrequenz, Multis mit langer Wegführung oder schwere Rätselcaches kämen für mich persönlich in Betracht. Hier macht die Verwendung durchaus Sinn.
Wir haben für unsere Versuche übrigens Mini Logbücher mit 3,5 cm Breite ausgewählt und je 5 Logstreifen aus einem Blatt gewinnen können. Das wären dann je
Blatt ca. 100 Eintragungsmöglichkeiten in dieser Größe für Geocacher, wenn sie sich an die aufgedruckten Linien halten und nicht mehr Platz durch große Stempel oder Aufkleber beanspruchen.
Wer es sich also leisten kann oder will und Wert auf saubere und schimmelfreie Logbücher legt, für den ist das Schwimmpapier eine tolle und haltbare
Alternative zu normalem Papier.
Uns ist der Gedanke gekommen, dass man diese Möglichkeit ja auch für besonders flache Verstecke ohne besonderen Wetterschutz nutzen könnte. Wie z. B. auf der Rückseite von Magnetschildern.
Diese sind relativ günstig im DIN-A4-Format erhältlich und lassen sich mit selbstklebenden Folien, welche man im Laserdrucker bedrucken kann, gut beschriften.
Testweise haben wir diese Magnetschilder mit Logbuch aus Schwimmpapier an einem Altglascontainer angebracht und nach einigen Wochen im Freien bei Wind und Wetter keine nennenswerten
Qualitätseinbußen feststellen können.
Von uns also eine klare Empfehlung für dieses Papier wenn die Anforderungen etwas härter sind.
In diesem Sinne Happy Caching
Ideenwettbewerb mit Schwimmpapier als Gewinn:
Die Gewinner stehen fest! Wir haben zwei Beiträge ausgewählt und ihr könnt sie hier nachlesen.
Danke an dieser Stelle für eure Mühe!
Beitrag 1 von Cuddletoy:
Welche Erfahrungen habt ihr mit nassen Logbüchern gemacht?
Selten gute ;) Ein mir erinnerliches Beispiel...
Es war im Juli 2018. Gemeinsam mit Maik380 war ich bei hochsommerlichen Temperaturen mit dem Auto auf dem Weg nach Italien. Noch voller Euphorie des Länderpunktes Liechtenstein u einem
wirklich schönem TB-Hotel dort, ließ ich mich breitschlagen etwas "für die Statistik zu tun" ;) So wurde mir GC3RZVT "Äulehäg" vorgeschlagen. Immerhin 35% Favi-Quote, was dann ja doch wenigstens
halbwegs auf etwas anderes als einen 0815-Micro vermuten ließ. Außerdem ein 4,5/3,5-Tradi u mir wurde gesagt "die Wertung ist suuuuuper selten" .oO Na gut... so ging es also dort hin u recht
schnell standen wir an einer kleinen Brücke. Schnell war klar - aufgrund der Wertung - das Ding ist natürlich unter der Brücke. Dank sommerlichen Temperaturen u meiner Angewohnheit gerne mal das
falsche Schuhwerk zu tragen, war ich die Doofe ähm Glückliche in FlipFlops, die unter die Brücke durfte. Also gings den kleinen steilen Hang neben der Brücke hinab u SCHEIß DIE WAND AN war das
kalt!!! Ja es war natürlich ein Bergfluss mit eisig kaltem Gletscherwasser. Kneippkur vom feinsten!! Und das mir als Warmduscherin! ;) Na hilft ja nix. Ich fragte mich noch kurz, warum ich
eigentlich durchs Wasser wate, wo doch Maik380 die "Wertung braucht", während selbiger am Ufer stand und mir (aus seiner Sicht) hilfreiche Suchtipps zurief. So gings also barfuß einmal unter der
Brücke durch. Nix! Einmal zurück. Wieder nix! Man(n) in Wanderschuhen u mit Socken reichte mir ne Taschenlampe, um so die Brückenwände besser absuchen zu können. Mittlerweile hatte ich
eh kaum noch Gefühl in den Füßen u so gings also nochmal unter der Brücke durch. Nix! Einmal zurück. Wieder nix! Da jeglicher Blutfluss in meinen durchaus immer eisigen Frauenfüßen mittlerweile
zum erliegen gekommen war, weigerte ich mich weiter zu suchen u wir brachen schweren Herzens ab :( Am Abend schrieben wir dann ein paar Vorfinder an u erbaten einen Tipp. Selbigen bekamen wir
dann (leider) auch u so ging es natürlich am nächsten Tag nochmal her. Immerhin hatte ich ja gute 24h Zeit gehabt zum aufwärmen ^^ Diesmal zwang ich auch Maik380 ins eiskalte Gletscherwasser u
gemeinsam gings von rechts nach links u wieder zurück. Einen Stein! Wir suchten einen Fake-Stein. Im Bachlauf! Oh jaaaa... unglaublich ;) Nachdem wir also diesmal wussten, was wir suchen,
änderten wir unseren Suchwinkel u wir drehten wirklich jeden Stein unter der Brücke um. Die Füße waren nass u kalt. Die Hände waren nass u kalt. Plötzlich stürmten 2 Hunde unter die Brücke, weil
sie hier wohl öfter mal ne Erfrischung suchen. Boar, ich weiß nicht mehr, wer sich mehr erschrocken hat: der Hund oder ich ^^ Ich war nur froh vor lauter Schreck nicht ins Wasser gefallen zu
sein. Na jedenfalls erklärten wir anschließend erstmal dem Hundemuggel, warum wir zwei Doofies hier Brückentroll spielen. Ob selbiger das Geocaching-Prinzip wirklich verstanden hat, bezweifle
ich. Er zog dann aber mit seinen Hunden u den Worten "Bekloppt! Völlig bekloppt..." murmelnd von Tannen. Und wir? Wir drehten brav weiter Steine im Flussbett um .oO Wie lange es letztendlich
dauerte, ehe der erlösende "FUND-Ruf" kam, kann ich gar nicht mehr sagen. Aber strahlend hielt Maik380 irgendwann einen Brocken von Stein in die Höhe u das Sonnenlicht im Hintergrund brach sich
an seinen Konturen wie ein goldener Schein. So hat sich sicher auch Indiana Jones gefühlt, als er den heiligen Gral fand :) Unser heiliger Gral war ein Stein. Mit einem Loch, in welchem - wie
solte es anders sein - ne Kack-Filmdose steckte. Oh ich ahnte schlimmes ;) So kam auch fix die Ernüchterung! In der Filmdose war neben Wasser ein Tütchen mit nem Logbuch bzw. verschiedenen
Zettelchen, die eine leicht schleimige nasse Masse bildeten :( Japp! Eine Achterbahn der Gefühle! Eben noch auf Wolke 7 triumphierend über den Fund, knallte uns die Realität auf den harten Boden
der Tatsachen. Ok. Fotolog u gaaaaanz fix raus aus dem Gletscherwasser... Fazit: jeder Cache hat die Option ein unvergessliches Erlebnis zu werden! Aber komplett ist so ein Erlebnis doch
irgendwie nur mit dem befriedigenden Gefühl, wenn der Name in einem schönen oder wenigstens trockenem Logbuch steht ;)
Warum und wofür könnt ihr das Schwimmpapier beim Geocaching gebrauchen?
Aufgrund des obigen Beispiels muss ich ja leider zugeben, dass meine bösartige Owner-Seite die Idee "Stein im Bachlauf" irgendwie geil findet :D Also eigentlich wollte ich nen Wasserabsteller
im Flussbett eingraben, aber - wer hätte es gedacht - so ein Flussbett eignet sich nur bedingt zum graben ;) Aber ein Loch in nen Stein bohren, kann ich schon eher :D Petling + Logbuch (aus
Schwimmpapier?!) u schon kann der Spaß beginnen. Lediglich eisig kaltes Gletscherwasser wird im Mansfelder Land schwer zu finden sein, aber dafür setz ich die D-Wertung dann halt bissl runter.
Oder is das dann die T-Wertung? Hmm...
I.d.S. Liebe Grüße u ein schönes WE!
Nancy aka Cuddletoy :)
Beitrag 2 von Rhyme_M
Viele Grüße aus München! Wir sind zwar selbst keine Cache-Owner, basteln aber gern Filmdosen- und PETling-Logbüchlein mit individuell gestaltetem Cover als Geschenke für andere Cacher oder
als Notersatz. Leider kann man übers Online-Formular kein Bild mitschicken - auf jeden Fall versuchen wir, etwas Farbe in die Kleindoserl zu bringen und Mitcachern einen kleinen Schmunzelmoment
zu bescheren. Da in den Büchlein einiges an Arbeit steckt, ist es natürlich schön, wenn sie möglichst lange halten. Tonpapier oder solches mit raueren Fasern hält schon einiges aus, Schwimmpapier
wäre nochmal ein willkommenes Experiment wert. Das "Highlight" bei unseren Begegnungen mit nassen Logbüchern war mal ein pappiges, langes PETling-Logbuch, das jemand zickzack-förmig gefaltet und
QUER in eine Filmdose gesteckt hatte - echte Kunst, die uns so seitdem nie wieder begegnet ist :-)
Happy Caching!
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